Die landwirtschaftlichen Auflagen (Regionalprogramm-Verordnung; gültig ab 1. Jänner 2016) für einen nachhaltigen Grundwasserschutz seitens der Behörde sind nicht willkürlich erfolgt. Die zuständige Behörde hatte im über 4 Jahre andauernden Verhandlungsprozess die Interessensvertreter der Landwirtschaft und der Wasserversorger eingebunden. Bei fachlich begründeten Erkenntnissen ist eine Anpassung der Verordnung vorstellbar. Diesbezügliche Gespräche haben bereits stattgefunden. Die Zuständigkeit der Verordnungsgebung liegt beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung in Graz.
„Die Wasserverbände in Graz, Graz-Umgebung und Südsteiermark sind gesprächsbereit, nur die Leibnitzer bewegen sich nicht“
Bereits 2010 hat die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (kurz LFWV) mit regionalen Vertretern der Bezirksbauernkammer Leibnitz Gespräche geführt, um sich ev. bereits im Vorfeld auf eine gemeinsame Vorgangsweise bezüglich eines nachhaltigen Grundwasserschutzes zu verständigen. Im Zuge des Verordnungsprozesses durch die Behörde hat die LFWV ihre Standpunkte kundgetan, so wie alle betroffenen Wasserversorger und die Vertreter der Landes-Landwirtschaftskammer. Ihre Gesprächsbereitschaft hat die LFWV auch bewiesen, als die Landwirtschaftskammer kurz vor dem Inkrafttreten der Verordnung eine neue Expertise vorgelegt hat. An dieser Gesprächskultur wird die LFWV auch in Zukunft festhalten!
„Die Auflagen führen zu Humusabbau im Boden“
Dieser Vorwurf ist fachlich-sachlich falsch und ist entschieden zurückzuweisen: Humusaufbau kann durch unterschiedliche landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmaßnahmen wie z. B. Stallmist- bzw. Kompostdüngung, Zwischenfruchtbau, Minimalbodenbearbeitung etc. erfolgen. Keine dieser Maßnahmen wird durch die Regionalprogramm-Verordnung untersagt. Vielmehr freuen sich die Wasserversorger über aktiven Humusaufbau, der aktuell durch die vorherrschenden Bewirtschaftungsweisen großflächig stark vernachlässigt wird.
„Die neue Verordnung ist der Wasserqualität nicht dienlich“
Die Grundwasserqualität ist durch das Regionalprogramm in Brunnennähe nicht gefährdet. Entscheidend dafür ist das Einhalten der Auflagen bzw. eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Äcker. In Brunnennähe gibt es nach wie vor eigene Schutzzonen, wofür die Landwirte Entschädigungszahlungen vom Wasserversorger erhalten. Nur wenn Landwirte die Vorgaben nicht einhalten führt dies zu einer offensichtlichen Verschlechterung der Wasserqualität.
„Die Bodenklimazahl allein ist nicht das richtige Maß für die Einteilung der Düngermaßnahmen …“
Wesentlich ist die Einhaltung der Richtlinien für die sachgerechte Düngung – 6. Auflage. Diese Richtlinien werden seit mehr als 20 Jahren vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft aufgelegt und ermöglichen eine standortbezogene Stickstoffdüngung. Die Bodenschätzergebnisse vom Bundesministerium für Finanzen liefern Informationen über Boden, Standort und Ertragsfähigkeit der landwirtschaftlich genutzten Böden. Auf dieser Grundlage erfolgte die Festlegung der Ertragseinschätzung.
Stationenbetrieb
Ab 8:00 Uhr lernen SchülerInnen (über 200 haben sich bereits angemeldet) an insgesamt sieben betreuten Stationen im Bereich des Städtischen Bades Leibnitz die unterschiedlichen Aspekte von Wasser kennen: So wird u. a. am Ledererbach der Lebensraum Bach erforscht, der Spaß-Faktor wird beim Zielspritzen der freiwilligen Feuerwehr Leibnitz hervorgehoben und ein Geschichtenerzähler entführt die SchülerInnen in spannende Wasser-Welten. Krainer informiert: „Der „walk for water“ soll bewusst machen, dass ein sauberes Trinkwasser zu jeder Tageszeit weltweit betrachtet nicht selbstverständlich ist. So müssen Millionen von Menschen täglich eine durchschnittliche Strecke von rd. 6 km zu Fuß zurücklegen, um an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Das von den TeilnehmerInnen zum Hochbehälter Seggauberg – auch dieser eindrückliche Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 2,7 Mio. Liter wird präsentiert – dient als Grundlage für ein Gewinnspiel der teilnehmenden Bürgermeister aus dem Versorgungsgebiet der LFWV. Um 11:00 Uhr marschieren alle Schulklassen gemeinsam zur Abschlussveranstaltung am Leibnitzer Hauptplatz. Mehr als 200 SchülerInnen setzen mit ihrer Teilnahme am Trink´Wassertag ein starkes Zeichen.
Mal- und Videowettbewerb
Im Vorfeld des Trink´Wassertages startete für alle teilnehmenden Schulen (Versorgungsgebiet der LFWV und Naturparkgemeinden) ein Mal- und Videowettbewerb nach dem Motto „Natürlich! Wasser!“. Eine Jury, bestehend aus LFWV, Naturpark und Poly ermittelte aus den kreativen Einsendungen die Preisträger. Diese Werke werden bei der Abschlussveranstaltung am Hauptplatz präsentiert und bekommen Preise überreicht.
Gewinnspiel für Bürgermeister
Jener Bürgermeister aus dem Versorgungsgebiet der LFWV, dessen Schätzung der tatsächlich in Eimern zum Hochbehälter Seggauberg hochgetragenen Wassermenge am nächsten liegt, gewinnt einen Trinkwasserbrunnen und einen Aktionstag für seine Gemeinde. Dieser Aktionstag soll wiederum das Trinkwasser-Bewusstsein der jungen Menschen steigern.
Polytechnische Schule Leibnitz
Die Polytechnische Schule Leibnitz ist gerne dabei! So auch beim erstmaligen Trink´Wassertag. Die SchülerInnen werden an diesem Tag die Schulklassen zu den einzelnen Stationen begleiten und die Gäste kulinarisch verwöhnen.
„Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Als WasserBürgerMeister ist es mir ein besonderes Anliegen diese einfache Wahrheit durch bewusstseinsbildende Maßnahmen in Schulen zu verankern“, so Bgm. Helmut Leitenberger, der das Trinkwasserbrunnenprojekt an Schulen im Versorgungsgebiet der LFWV unterstützt: „Das tägliche Trinken unseres Trinkwassers sollte fixer Bestandteil unseres Lebens sein!“
Um die Versorgungssicherheit im Gebiet West weiter zu steigern, entschloss sich die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (kurz LFWV) und die Gemeinde Kitzeck im Sausal die bestehende Wassertransportleitung zu erneuern. Insgesamt werden von der LFWV rd. 1,4 Mio. Euro in das laufende Projekt, das im Jahr 2018 fertig gestellt wird, investiert. Auf einer Gesamtlänge von ca. 6,6 Kilometern wird abschnittsweise die Wassertransportleitung aus dem Rohrmaterial PVC (Polyvinylchlorid – vor fast 40 Jahren in Betrieb genommen) auf PE (Polyethylen) DN 150 ausgetauscht. Eine notwendige und vorausschauende Maßnahme, um den stetig steigenden Bedarf an Trinkwasser im höchstgelegenen Weinbauort Österreichs für die kommenden Jahrzehnte zu gewährleisten.
Baustart war im Juni 2015, bis dato sind rd. 3,1 Kilometer (Hochbehälter Fresing bis Ende Kitzeckmüllerweg L636) von den geplanten 6,6 Kilometern erneuert worden. Für diese Erneuerungsarbeiten installierten die Mitarbeiter der LFWV eine provisorische Wasserleitung, um die Trinkwasserversorgung für betroffene Gemeindebürger auch während der Bauarbeiten aufrecht zu erhalten. Die noch ausstehenden beiden Abschnitte (Kitzeckmüllerweg - HB Mandlkogel rd. 3,5 Km) werden 2017 und 2018 erneuert. Die Kooperation mit der Baubezirksleitung Leibnitz hat hervorragend funktioniert. „Das Projekt ist nicht nur für Kitzeck als Wohn- und Weinbauort wichtig. Eine funktionierende Trinkwasserversorgung ist das Um und Auf für die touristische Weiterentwicklung der Region“, weiß Ursula Malli, Bürgermeisterin von Kitzeck im Sausal. Abschließend lobt Bgm. Malli die professionelle Arbeit der LFWV-Mitarbeiter und ergänzt: „Eine sehr spannende Arbeit die man nicht jeden Tag zu sehen bekommt.“
2. Generalsanierung Hochbehälter Leibnitz
Im größten Wasserhochbehälter der LFWV (Fassungsvermögen 3.000 m³) am Seggauberg beträgt der Nitratwert aktuell 34,7 mg/l (Parameterwert 50 mg/l). Bei laufendem Betrieb wurde in den Jahren 2015 und 2016 der Hochbehälter Leibnitz am Seggauberg generalsaniert. Bereits 2015 erfolgte die Erneuerung des Dachstuhls. Das Flachdach wurde durch ein flaches Satteldach ersetzt. 2016 wurde im Zuge der Außengestaltung die Fassade erneuert. „Ende August sind die Arbeiten abgeschlossen und der Einsatz des wichtigsten Wasserhochbehälters der LFWV steht den BürgerInnen auf Jahrzehnte zur Verfügung“, so Franz Krainer. Kostenpunkt für die Generalsanierung: Rd. € 100.000,-.
3. Wasserleitungsnetz Seggauberg
Seit 01.01.2016 hat die LFWV das Wasserleitungsnetz der Stadtgemeinde Leibnitz Ortsteil Seggauberg übernommen. In der Folge wurde das Leitungsnetz digitalisiert (Vermessung aller Leitungen und Hausanschlüsse sowie eine planerische Darstellung). Aktuell wird im Bereich Buschenschank Assigal die Wasserleitung mit rd. 500 Laufmetern erneuert. Die in die Jahre gekommene DN 150 PVC – Leitung wird durch eine PE-Leitung (selber Durchmesser) ersetzt. Dafür investiert die LFWV knapp € 100.000,- in das Wasserleitungsnetz.
4. Zu- und Umbau Betriebsgebäude
„Die Zu- und Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren! Die Arbeiten sind gut im Zeitplan“, freut sich Franz Krainer. Die ersten Räumlichkeiten können bereits im September 2016 bezogen werden. Die nächsten Arbeitsschwerpunkte bis zur geplanten Fertigstellung im Dezember 2016 betreffen die Gestaltung der Außenanlage mit der neuen, kundenfreundlichen Zufahrt, sowie die Einrichtung der Werkstätten und Garagen. Sämtliche Arbeiten wurden bei Aufrechterhaltung des Kundenbetriebes durchgeführt.
5. Projekt Trinkwasserbrunnen an Schulen
Trinkwasser ist das Lebensmittel Nr. 1! Das tägliche Trinken ausreichender Mengen an Trinkwasser soll fixer Bestandteil unseres Lebens sein.
Als bewusstseinsbildende Maßnahme dienen Trinkbrunnen, die von der LFWV in Eigenproduktion hergestellt und kontinuierlich an Schulen und im öffentlichen Raum errichtet werden. Diese Trinkbrunnen stellen ein attraktives Angebot für die SchülerInnen und die Menschen allgemein dar, bei der persönlichen Getränkewahl öfter zum Trinkwasser zu greifen. Mit dem neuen Schuljahr, ab September 2016 steht dieser „Durstlöscher“ an der NMS St. Georgen a. d. Stfg. den SchülerInnen zur Verfügung. „Kinder sollen bereits früh den verantwortungsvollen Umgang mit dem Lebensmittel Nr. 1, sowie den Gesundheitsaspekt von Trinkwasser kennen lernen“, begründet DI Franz Krainer, Geschäftsführer der LFWV dieses zukunftsweisende Projekt.
6. Der Wert unseres Wassers
Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf beträgt ca. 130 Liter pro Tag. Mit einem Kubikmeter Wasser (1.000 Liter) kommt 1 Person durchschnittlich 7 Tage aus. Um den Preis von 1.000 Liter Trinkwasser (derzeit € 1,61 inkl. 10 % Ust) erhalten Sie folgende Lebensmittel des täglichen Bedarfs: 250 g Butter oder ½ kg Brot oder 3 l Mineralwasser oder 1,5 Liter Milch oder 1,5 kg Mehl.
Der maximale Tagesverbrauch im gesamten Versorgungsgebiet liegt im ersten Halbjahr 2016 auf dem hohen Niveau der letzten 4 Jahre (rd. 13.000 000 Liter Trinkwasser am Tag). Der aktuelle Grundwasserstand im Leibnitzerfeld liegt ca. 0,60 Meter über dem langjährigen Mittel. Somit kann die Trinkwasserversorgung auch in diesem Sommer von der LFWV souverän gemeistert werden. Auch wenn Österreich bezüglich Wasserangebot begünstigt ist, sollten wir doch an die Zukunft denken und mit dieser Ressource verantwortungsvoll umgehen.